brand eins

Freitag, 29. Januar 2010

brand eins

In dieser Ausgabe

Der weiße Berg

Heimlich, still und leise hat es sich aufgebaut - ein gewaltiges Überangebot an Biobaumwolle. Das setzt die auf Bio umgestiegenen Kleinbauern in aller Welt unter Druck und bringt ganze Branchen in Erklärungsnot. Wie konnte das passieren?

Text: Hannes Grassegger | Foto: Jörg Böthling/agenda

- Don Cameron war in den neunziger Jahren einer der Ersten und ist heute einer der Letzten, die in Kalifornien Biobaumwolle anbauen. Vor ein paar Wochen hat er seine Ernte eingefahren, weiße Fasern bester Qualität. Doch das gute Gefühl, das Bio bei manchen auslöst, spürt Cameron nicht mehr. Seine Lager sind voll, und der Farmer, der von sich selbst sagt, er sei ein Berufsoptimist, denkt darüber nach, mit dem Bioanbau aufzuhören.

In Indien kämpft Anand Mor mit der gleichen Situation. Er arbeitet für Ecofarms, eine Kooperative, die 1990 als Erste in Indien begann, die neue Bioanbautechnik umzusetzen. Ecofarms steht für die Idee, den Bauern auf diese Weise auch zu höheren Einnahmen zu verhelfen; heute produziert Indien mehr als die Hälfte der weltweit angebauten Biobaumwolle. Doch inzwischen weiß Anand Mor nicht mehr, wie seine Farmer zu einem fairen Lohn kommen sollen. "Ich bin demoralisiert", flüstert der Mann aus Mumbai ins Telefon, "ich kann den Bauern nur raten, umzusteigen und nicht mehr nur auf Baumwolle zu setzen."

Simon Ferrigno vom Biobaumwollverband Organic Exchange kennt das gesamte Ausmaß der Misere. Vor gut zehn Jahren hat er als Entwicklungshelfer begonnen, inzwischen schreibt er für die Non-Profit-Organisation Organic Exchange den einzigen Marktreport der Branche. Und auch wenn ihn betrübt, dass Farmer wie Mor oder Cameron über einen Ausstieg nachdenken - es wundert ihn nicht:

Der ganze Sektor mit seinen weltweit etwa 222000 Biofarmern hätte ein Problem, schreibt er in seiner Analyse. Und das werde nicht kleiner: Obwohl die Lager längst nicht geleert seien, erwarte er in dieser Saison eine Ernte von 175113 Tonnen Biofasern - rund 60000 Tonnen über dem Bedarf. Zusammen mit den Beständen könne sich das 2010 auf gut 90000 Tonnen Überkapazität addieren, also auf beinahe einen Jahresverbrauch.

Das große Missverständnis

Wie kann das sein? ....lies weiter auf: http://www.brandeins.de/archiv/magazin/marke/artikel/der-weisse-berg.html

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