Rocket Freudental
© züritipp (Tages-Anzeiger); 14.12.2006
Die bizarre, aber klare Welt von Rocket/Freudental: Gitarre, Sampler, Eigenbau-Schlagzeug, Jauchzen, Zetern, Flüstern.
Von Hannes Grassegger[100]
Kein Jammern, kein Revival oder Wollen ohne Kraft. Keine Hamburger Intellektuellen mit mittelgrossen Visionen, getarnt durch fadenscheinige Ironie. Robert Steng und André Möhl sind zwei Schwaben, freiheitsliebende Anarcho-Bauern aus dem Freudental. Wenn es bei ihrer Band so richtig abgeht, nennen sie das Rocket. Insgesamt also: Rocket/Freudental.
Ihre Songs sind rare Perlen. Es könnte an Trio erinnern, was Steng so komponiert, wären da nicht House-Beats oder Samples von den Beach Boys. Sind das die Goldenen Zitronen ohne Politwahn? Hört man hier den Drive von Fehlfarben ohne ihren Pessimismus? Die Einprägsamkeit von Grauzone ohne den Muff der 80er? Ja, all das, und dazu noch etwas Glam und Folk, angenehm in Lo-Fi gehalten. Steng selbst nennt es mal «Classic Rock».
Sänger Möhl schreibt Texte, die es schwierig machen, mitzuhalten in Sachen Klarheit und Natürlichkeit. Es gibt Fans in Holland, die zwar nichts verstehen, aber mitsingen, weil ihnen Deutsch jetzt doch gefällt, und es gibt im Internet Leute, die erzählen, sie hätten sich nass getanzt, seien glücklich heimgelaufen, immer noch die Zeilen von «24 Stunden im Leben eines Kunden» oder «Ich bau Scheisse» auf den Lippen. Und weil das Duo eigentlich auf Baustellen und Bauernhöfen arbeitet, kümmert sich bei ihnen niemand um die Promo. Sie selbst sagen es so: «Wir mögens ehrlich, hart und roh - wir wollen nicht in ein Büro, wir pinkeln in ein Dixi-Klo.»
Zürich, Club Zukunft, So 17.12., 21.30 Uhr
Ein Hohelied auf die Freiheit: Rocket/Freudental.
Die bizarre, aber klare Welt von Rocket/Freudental: Gitarre, Sampler, Eigenbau-Schlagzeug, Jauchzen, Zetern, Flüstern.
Von Hannes Grassegger[100]
Kein Jammern, kein Revival oder Wollen ohne Kraft. Keine Hamburger Intellektuellen mit mittelgrossen Visionen, getarnt durch fadenscheinige Ironie. Robert Steng und André Möhl sind zwei Schwaben, freiheitsliebende Anarcho-Bauern aus dem Freudental. Wenn es bei ihrer Band so richtig abgeht, nennen sie das Rocket. Insgesamt also: Rocket/Freudental.
Ihre Songs sind rare Perlen. Es könnte an Trio erinnern, was Steng so komponiert, wären da nicht House-Beats oder Samples von den Beach Boys. Sind das die Goldenen Zitronen ohne Politwahn? Hört man hier den Drive von Fehlfarben ohne ihren Pessimismus? Die Einprägsamkeit von Grauzone ohne den Muff der 80er? Ja, all das, und dazu noch etwas Glam und Folk, angenehm in Lo-Fi gehalten. Steng selbst nennt es mal «Classic Rock».
Sänger Möhl schreibt Texte, die es schwierig machen, mitzuhalten in Sachen Klarheit und Natürlichkeit. Es gibt Fans in Holland, die zwar nichts verstehen, aber mitsingen, weil ihnen Deutsch jetzt doch gefällt, und es gibt im Internet Leute, die erzählen, sie hätten sich nass getanzt, seien glücklich heimgelaufen, immer noch die Zeilen von «24 Stunden im Leben eines Kunden» oder «Ich bau Scheisse» auf den Lippen. Und weil das Duo eigentlich auf Baustellen und Bauernhöfen arbeitet, kümmert sich bei ihnen niemand um die Promo. Sie selbst sagen es so: «Wir mögens ehrlich, hart und roh - wir wollen nicht in ein Büro, wir pinkeln in ein Dixi-Klo.»
Zürich, Club Zukunft, So 17.12., 21.30 Uhr
Ein Hohelied auf die Freiheit: Rocket/Freudental.
hannes1 - 25. Jan, 23:19