easy wie iso
Tanzbarkeit und Entspannung: Der senegalesische Songwriter Ismaël Lô gibt am Samstag im GZ Heuried eine Lektion für gestresste Westler.
Von Hannes[0] Grassegger[0]
Fünf Jahre gab sich der afrikanische Popstar Ismaël Lô, kurz «Iso», für sein aktuelles, im Herbst 2006 erschienenes Werk. In aller Ruhe perfektionierte er ein Afropop-Album, benannt nach seiner Heimat «Sénégal», für Lô «ein wundervoller Ort zum Leben, ein Land voll der gastfreundlichsten Menschen». Zwischen sanft und poppig grün leuchtet das CD-Cover dem Betrachter entgegen, Lô, in traditionellem Batik (grün), entspannt lächelnd vor einem seiner Gemälde (grün). Auch mit seinem 22. Album ist Lôs Stern im Steigen begriffen.
Dabei tat seine 1970 verwitwete Mutter, wie Lô sagt, «alles, um zu verhindern, dass ich Musiker werde». Sie sandte den 1956 geborenen Ismaël zur Ausbildung als Kunstmaler nach Dakar. «Er konnte schon malen und war deswegen gelangweilt», kommentiert eine Biografie. Ein Bruder überredete den seit Kindheit musizierenden, privat zurückhaltenden Songwriter Anfang der 70er-Jahre, in einer Fernsehshow aufzutreten. Sein Mix aus Mandingo Sound, Soul und tiefsinniger Poesie kam an.
Er begann zu touren, man nannte ihn die «One Man Band», immer unterwegs, «like a rolling stone». Den «afrikanischen Bob Dylan» erkannten gar einige, wegen der Mundharmonika, der Gitarre und der kritischen Lyrik. Der Vergleich trügt. Stimmlich trennen Welten Dylans nasale Heiserkeit und Lôs weiches Timbre. Immerhin, am 30. August 1965 feierten beide: Lô den neunten Geburtstag, Dylan die Veröffentlichung von «Highway 61 Revisited».
Der im Senegal als Mbalax bekannten Melange aus Salsa, westafrikanischer und kubanischer Musik fügte «Iso» Pop, später Reggae hinzu. Die tanzbare Mischung aus treibender Rhythmik und ruhendem Gesang bewährte sich. Sein Hit «Tajabone» schaffte es in die europäischen Charts, Pedro Almodóvar verwendete den Song für seinen Film «Todo Sobre Mi Madre». Seit 1994 wird Ismaël Lô weltweit vertrieben, er arbeitete mit Césaria Evora, Marianne Faithfull und Stephan Eicher.
«Es ist gottgegeben, dass die Leute mir zuhören», sagt der gläubige Muslim, «es bringt Verantwortung mit sich.» Grösstenteils in Wolof thematisiert Lô Politik, die Rolle der Frau, Rassismus und Liebe. Kinder sind dem vierfachen Vater wichtig, oft singt er über das Heranwachsen oder Fragen von Erziehung und Ausbildung. Gemeinsam mit seiner Frau, einer Lehrerin, baute Lô in Dakar eine Schule für über 700 Schüler auf, er betreibt Sozialarbeit und widmet sich den Strassenkindern Senegals.
Sein einziges Konzert hier zu Lande ist eine Gelegenheit, den Weltmusikstar in kleinem Rahmen zu erleben. Lô ist bekannt für seine Bühnenpräsenz und wird von einer grossartigen Band begleitet. Für alle des Wolof Unkundigen erklärt «Iso» charmanterweise die Texte.
Von Hannes[0] Grassegger[0]
Fünf Jahre gab sich der afrikanische Popstar Ismaël Lô, kurz «Iso», für sein aktuelles, im Herbst 2006 erschienenes Werk. In aller Ruhe perfektionierte er ein Afropop-Album, benannt nach seiner Heimat «Sénégal», für Lô «ein wundervoller Ort zum Leben, ein Land voll der gastfreundlichsten Menschen». Zwischen sanft und poppig grün leuchtet das CD-Cover dem Betrachter entgegen, Lô, in traditionellem Batik (grün), entspannt lächelnd vor einem seiner Gemälde (grün). Auch mit seinem 22. Album ist Lôs Stern im Steigen begriffen.
Dabei tat seine 1970 verwitwete Mutter, wie Lô sagt, «alles, um zu verhindern, dass ich Musiker werde». Sie sandte den 1956 geborenen Ismaël zur Ausbildung als Kunstmaler nach Dakar. «Er konnte schon malen und war deswegen gelangweilt», kommentiert eine Biografie. Ein Bruder überredete den seit Kindheit musizierenden, privat zurückhaltenden Songwriter Anfang der 70er-Jahre, in einer Fernsehshow aufzutreten. Sein Mix aus Mandingo Sound, Soul und tiefsinniger Poesie kam an.
Er begann zu touren, man nannte ihn die «One Man Band», immer unterwegs, «like a rolling stone». Den «afrikanischen Bob Dylan» erkannten gar einige, wegen der Mundharmonika, der Gitarre und der kritischen Lyrik. Der Vergleich trügt. Stimmlich trennen Welten Dylans nasale Heiserkeit und Lôs weiches Timbre. Immerhin, am 30. August 1965 feierten beide: Lô den neunten Geburtstag, Dylan die Veröffentlichung von «Highway 61 Revisited».
Der im Senegal als Mbalax bekannten Melange aus Salsa, westafrikanischer und kubanischer Musik fügte «Iso» Pop, später Reggae hinzu. Die tanzbare Mischung aus treibender Rhythmik und ruhendem Gesang bewährte sich. Sein Hit «Tajabone» schaffte es in die europäischen Charts, Pedro Almodóvar verwendete den Song für seinen Film «Todo Sobre Mi Madre». Seit 1994 wird Ismaël Lô weltweit vertrieben, er arbeitete mit Césaria Evora, Marianne Faithfull und Stephan Eicher.
«Es ist gottgegeben, dass die Leute mir zuhören», sagt der gläubige Muslim, «es bringt Verantwortung mit sich.» Grösstenteils in Wolof thematisiert Lô Politik, die Rolle der Frau, Rassismus und Liebe. Kinder sind dem vierfachen Vater wichtig, oft singt er über das Heranwachsen oder Fragen von Erziehung und Ausbildung. Gemeinsam mit seiner Frau, einer Lehrerin, baute Lô in Dakar eine Schule für über 700 Schüler auf, er betreibt Sozialarbeit und widmet sich den Strassenkindern Senegals.
Sein einziges Konzert hier zu Lande ist eine Gelegenheit, den Weltmusikstar in kleinem Rahmen zu erleben. Lô ist bekannt für seine Bühnenpräsenz und wird von einer grossartigen Band begleitet. Für alle des Wolof Unkundigen erklärt «Iso» charmanterweise die Texte.
hannes1 - 12. Mär, 21:34