Schwarz ist gut
Als die Garagerock-Legende Dead Moon unterging, entstand ein dunkler Stern am Lo-Fi-Himmel: die Nachfolgeband Pierced Arrows.

Von Hannes Grassegger
Ganz knapp 20 Jahre lang warf die Garagerock-Institution Dead Moon trotzig Licht auf ihre weltweite Gemeinde. Devote Anbeter, nicht selten tätowiert mit dem Logo der Band, pilgerten zu ihren biergetränkten Konzerten. Doch nach dem abrupten Ausstieg des Drummers Andrew Loomis Ende 2006 nahm das Ehepaar Toody (Bass und Gesang) und Fred (Gitarre und Gesang) Cole eine Auszeit von den Verstärkern, die ihnen wahrhaft die Welt bedeutet hatten.
15 selbst produzierte Alben lang hatte das Trio aus Portland, Oregon, den Do-it-yourself-Mythos gepflegt. Einmal im Jahr schlossen die Coles ihre selbst gezimmerte Musikalienhandlung Tombstone Music und zogen hinaus in die Welt. Dort liess man dann im Schein einer in eine Whiskeyflasche gesteckten Kerze die Seele bluten, schrammte Power-Akkorde in drei Geschwindigkeiten (langsam, mittel, schnell) und sang von Knarren, Alkohol, Liebeskummer und der Farbe Schwarz.
Dieser treibende, folkbasierte Cowboysound mit den verzerrten Gitarren und dem spürbaren Punk-Einfluss wurde vor allem auf Vinyl veröffentlicht und brach zuerst in Europa treue Rockerherzen. Hymnen wie «D.O.A.» besangen die kalte Nacht, in der der American Dream geträumt wurde. Es ging um Schmerzen und Zusammenhalt, harte Arbeit und keinen Bock auf Autoritäten. Am besten verkauften sich Dead Moon T-Shirts.
Auch wenn Pearl Jam das Lied «It’s O.K.» coverten - Stars wurden Dead Moon nie. Fünf Monate nach Monduntergang holten sich die Coles den langhaarigen Sohn eines alten Kumpels an die Trommeln, probten sechsmal und gingen als Pierced Arrows wieder auf Tour. Fred Cole schreibt Songs wie früher. Einen nannte er «Black Rainbows». Alles black - alles gut.
Winterthur, Gaswerk, Untere Schöntalstr. 19
Sa. 3.5

Von Hannes Grassegger
Ganz knapp 20 Jahre lang warf die Garagerock-Institution Dead Moon trotzig Licht auf ihre weltweite Gemeinde. Devote Anbeter, nicht selten tätowiert mit dem Logo der Band, pilgerten zu ihren biergetränkten Konzerten. Doch nach dem abrupten Ausstieg des Drummers Andrew Loomis Ende 2006 nahm das Ehepaar Toody (Bass und Gesang) und Fred (Gitarre und Gesang) Cole eine Auszeit von den Verstärkern, die ihnen wahrhaft die Welt bedeutet hatten.
15 selbst produzierte Alben lang hatte das Trio aus Portland, Oregon, den Do-it-yourself-Mythos gepflegt. Einmal im Jahr schlossen die Coles ihre selbst gezimmerte Musikalienhandlung Tombstone Music und zogen hinaus in die Welt. Dort liess man dann im Schein einer in eine Whiskeyflasche gesteckten Kerze die Seele bluten, schrammte Power-Akkorde in drei Geschwindigkeiten (langsam, mittel, schnell) und sang von Knarren, Alkohol, Liebeskummer und der Farbe Schwarz.
Dieser treibende, folkbasierte Cowboysound mit den verzerrten Gitarren und dem spürbaren Punk-Einfluss wurde vor allem auf Vinyl veröffentlicht und brach zuerst in Europa treue Rockerherzen. Hymnen wie «D.O.A.» besangen die kalte Nacht, in der der American Dream geträumt wurde. Es ging um Schmerzen und Zusammenhalt, harte Arbeit und keinen Bock auf Autoritäten. Am besten verkauften sich Dead Moon T-Shirts.
Auch wenn Pearl Jam das Lied «It’s O.K.» coverten - Stars wurden Dead Moon nie. Fünf Monate nach Monduntergang holten sich die Coles den langhaarigen Sohn eines alten Kumpels an die Trommeln, probten sechsmal und gingen als Pierced Arrows wieder auf Tour. Fred Cole schreibt Songs wie früher. Einen nannte er «Black Rainbows». Alles black - alles gut.
Winterthur, Gaswerk, Untere Schöntalstr. 19
Sa. 3.5
hannes1 - 30. Apr, 20:38