Ins Gefängnisgelände eingebrochen. Rumgesprüht.
Foto: Goran Basic
Graffitiattacke auf Gefängnis. Am vergangenen Wochenende wurde das Gefängnis der Kantonalpolizei mit einem meterhohen Graffiti versehen: 5 Sterne Hotel.
Hannes Grassegger
Das Graffiti an der Gefängniswand zeigte fünf riesige gelbe Sterne, daneben das Wort: "Hotel". Angebracht wurde es am provisorischen Polizeigefängnis auf der Kasernenwiese in der Nacht von Samstag auf Sonntag 19.Juni.
Wie konnten die Täter in das ans Gefängnis angrenzende Gelände eindringen, ohne erwischt zu werden?
Martin Sorg, Sprecher der Kantonspolizei, erklärt, unbekannte Täter hätte in der Nacht den „ganz normalen Zaun“ überwunden, dann das Graffiti auf der Aussenmauer angebracht. Der das Gelände umgrenzende Zaun sei nicht mit einer Alarmanlage gesichert. Der genaue Tatzeitpunkt sei nicht bekannt, der Vorfall sei später entdeckt worden. Schaden: einige Tausend Franken.
Die wohl mit farbgefüllten Feuerlöschern aufgetragenen, mehrere Meter hohen Sterne wurden nach Entdeckung notdürftig entfernt, ein Loch im Zaun am Sonntag repariert.
Hat die Polizei die Sicherheit des Gefängnisses im Griff? Und was war das Motiv? Sprayer-Ruhm lässt sich aus der Tat nicht ziehen, denn es wurde kein Crew-Name angebracht. Gegen einen Hintergrund aus dem politischen Milieu spricht die Sprüh-Technik, die eher „Bomber“ nutzen. Für einen Jux ist die Tat zu riskant.
Zu den Motiven will Martin Sorg keine Vermutungen anstellen. Er erklärt, die Täter seien „keineswegs in das Gefängnis eingebrochen“, sondern wären in „etwas wie ein umzäuntes Firmengelände eingedrungen.“ Es werde wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung ermittelt.
Die Sicherheit des Gefängnisses sei nie gefährdet gewesen. An ein ähnliches Eindringen auf das nichtöffentliche Gelände könne Sorg sich nicht erinnern. Manchmal fänden Farbattacken mit Farbbeuteln statt.
Das Gefängnis ist seit 1995 ein Provisorium und soll 2011 geschlossen werden.
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hannes1 - 20. Jun, 01:43