Sonntag, 22. März 2009

"Ein neues Wirtschaftssystem entwickeln.“

Vielleicht klingt das in der Krise besonders verlockend: Wenn man genügend Geld hat, hat man Zeit für die Ideen, die einen wirklich interessieren. Und weil man nicht darauf angewiesen ist, kann man sie dann auch mit anderen teilen. Ein wohlhabender Schweizer Unternehmer nahm sich die Zeit, uns sein Wirtschaftssystem mitzuteilen, welches dieses Privileg allen ermöglichen soll.

Aufgezeichnet von Hannes Grassegger

Der eigensinnige Basler Unternehmer Georg Hasler hat ein neues Wirtschaftssystem im Kopf. Er verbindet darin zwei in jüngster Zeit immer häufiger diskutierte ökonomische Konzepte: bedingungsloses Grundeinkommen und eine radikale Veränderung der Eigentumsrechte an Ideen, genannt Freies Wissen. Im IT Bereich sagt man zu freiem Wissen Open Source, und da kommt Hasler auch her. Der drahtige Self-Made Mann ist gelernter Geigenbauer, arbeitete lange als Programmierer und ist nun erfolgreicher Immobilienunternehmer. Hasler ist 38; mag keinen Stress, hat aber in seinem Leben völlig unverhofft ganze Blocks im Basler Zentrum erworben; mit Freunden das gut laufende Basler Café und Kulturzentrum „unternehmen mitte“ (in dem man nichts konsumieren muss und sich trotzdem frei aufhalten darf) begründet und bewegt sich in der eingeschworenen Basler Mäzenatenszene. Kürzlich gab er mir das Manuskript seines ersten Buches in die Hand. Arbeitstitel ist derzeit „Blütenstaubwirtschaft“. Ich bin Ökonom, las sein Werk und dachte, es sei keine Verschwendung von Ressourcen, Georg Haslers Ideen zu diskutieren. Im Folgenden spricht er erstmals über sein demnächst in einem renommierten Schweizer Verlag erscheinendes Konzept.

- Herr Hasler, warum muss sich unser Wirtschaftssystem ändern?

Ich bin der Ansicht, dass wir uns in einem grossen Durcheinander befinden. Wir leben mit den Denkgewohnheiten und Gesetzen einer Industriegesellschaft mitten in einer Informationsgesellschaft. Das passt nicht zusammen und bremst, weil Informationen und Ideen, besonders was ihre Vermehrung betrifft, ganz andere Eigenschaften haben, als Gegenstände. Deshalb sollten wir nicht Ideen wie Gegenstände behandeln sondern ein neues Wirtschaftssystem entwickeln welches dieses Potenzial nützt.

- Was ist der Unterschied zwischen Gegenständen und Informationen hinsichtlich deren wirtschaftlicher Nutzung?

Zwischen einem Stuhl und einer Idee, z.B. der Idee wie man einen Stuhl baut, gibt es einen grundsätzlichen Unterschied. Auf einem Stuhl kann nur eine Person sitzen. Eine bestimmte Idee können beliebig viele Personen gleichzeitig anwenden. Es liegt in der Natur der Sache, dass ein Stuhl nur einen Besitzer haben kann. Wer das ist, muss geklärt sein, um Streit zu vermeiden. Bei einer Idee ist dieser Streitfall nicht nötig, denn niemandem fehlt etwas, wenn dieselbe Idee von allen gleichzeitig benutzt wird.

- Wie sieht dieses neue Wirtschaftssystem aus?

Ein neues effektiveres und zugleich freieres Wirtschaftssystem orientiert sich am besten an der Natur: verschwenderisch in der Vielfalt, grosszügig in der Weitergabe der Gene und haushälterisch im Umgang mit knappen Ressourcen. Das Industriezeitalter hinterlässt uns das Gegenteil, d.h. materielle Verschwendung und geistiges Eigentum. Resultat ist eine lädiertes Ökosystem und ein stressvoller, für Viele beängstigender Alltag. Ich schlage die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens vor, um u.a. den Produktionszwang sinnloser Güter zu unterbrechen. Und ich denke konsequent weiter in Richtung Open-Source in allen Wissensbereichen.

- Warum nicht einfach Grundeinkommen? Warum noch Open Source?

Das Hauptargument gegen freies Wissen, z.B. freie Musik, ist ja immer die Frage, wovon die Denker, Forscher oder Musiker dann leben sollen. Anscheinend hängen die zwei Fragen eben direkt zusammen.

- Was meinen Sie mit Grundeinkommen?

Wenn das Wort „bedingungslos“ fehlt, dann heisst es nur dass niemand verhungert und dies wurde in den Industriestaaten längst erreicht. Das Problem sind die Bedingungen die daran geknüpft sind. Entscheidend wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen für jede Person ab Geburt; genügend hoch um die echte Wahl zu haben, nicht nur geistige Freiheit, sondern auch die materielle Freiheit zu kündigen und etwas anderes zu tun.

- Open Source bezieht sich auf offene Quellcodes bei Software. Sie meinen damit aber gemeinschaftlichen Besitz an Ideen, freies Wissen?

Man könnte Wissen einfach als kulturelles Erbe betrachten. Wie backt man Brot? Wie ätzt man Computerchips? Kultur heisst Wissen zu teilen, zu verbreiten und weiter zu entwickeln. Würde die Natur ihre frisch mutierten Gene nur gegen Gebühren weitergeben gäbe es keine Evolution.

-Was hiesse freies Wissen denn im Alltag? Z.B. für ein Werbeunternehmen, dass vom Verkauf seiner Idee lebt.

Hier geht es um die wirtschaftliche Unterscheidung zwischen Wissen und Können. Das Können einen konkreten Auftrag umzusetzen würde weiterhin bezahlt. Das Wissen welches dabei entstünde, sollte dem Nächsten sinnvollerweise aber nicht vorenthalten bleiben.

-Welcher Anteil der Wertschöpfung der Wirtschaft wäre von Ihrer Idee betroffen?

Das Wirtschaftssystem ist komplett betroffen weil alles zusammenhängt. Jedoch würde sich Vieles in eine sehr interessante, produktivere Richtung verschieben. Vor allem deswegen, weil der menschliche Kern des Wirtschaftens, das kreative Arbeiten von vielen Hindernissen befreit würde.

-Ist Ihr Vorschlag sozialistisch oder kapitalistisch?


Die zwei Systeme sind für mich wie Mann und Frau. Beide müssen sich ergänzen und für eine Informationsgesellschaft weiterentwickelt werden. Viel weiter.

-Was ist die Natur des Menschen in Ihren Augen? Ist er ein fauler Nutzenmaximierer oder ist von sich aus produktiv?

Natürlich beides. Kinder z.B. wollen einfach etwas tun, vom ersten Tag an. Arbeitslose sind über das Nichts-tun unglücklich obwohl sie Einkommen erhalten. Man möchte also etwas tun. Aber etwas, das Sinn macht. Doch auf die bequemste Art und Weise. Dies herauszufinden ist ja gerade das Lustige beim Arbeiten.

-Kann das bedingungslose Grundeinkommen in Verbindung mit Nationalstaaten überhaupt funktionieren? Würde ein einzelnes Land das Grundeinkommen bedingungslos auszahlen, würde jeder dem dieses System nützte in dieses Land ziehen. Müsste der Staat das Grundeinkommen dann nicht auf Staatsbürger beschränken? Was wäre mit den Nicht-beteiligten Einwohnern eines Landes? Dadurch entstünde doch eine Klassengesellschaft?

Das ist eine schwierige Frage zu der praktische Antworten gefunden werden müssen. Sie zeigt auch, dass ein solches System nicht einfach mal im Kleinen begonnen werden kann sondern nur im grossen Rahmen Sinn macht. Das heisst, die nächste Aufgabe ist es, Modelle zu entwerfen und vorurteilslos theoretische Arbeit zu leisten. Und dann braucht es mutige Entscheidungen. Island wäre ein derzeit ein hervorragender Testfall. Oder man könnte hier in der Schweiz eine Volksabstimmung durchführen. Die Dimension der Entscheidung erinnert mich an Situationen im 19. Jahrhundert, den Moment, als die Sklaverei abgeschafft wurde. Das hatten wir schon länger nicht mehr.

-Würde das Einführen von Freiem Wissen einer Verpflichtung gleichkommen, alle Ideen immer allen preis zu geben?

„Eigentum“ ist kein Naturgesetz sondern ein Rechtstitel, d.h. eine kulturelle Erfindung. Die Frage ist also, welche Dinge „eigentumsfähig“ sein sollen. Das muss ständig neu definiert werden. Früher zählten zum Beispiel auch Menschen, also Sklaven zum Eigentum. Das wurde abgeschafft. Dafür wurden in den letzten Jahrzehnten Eigentumstitel auf biologische und physikalische Entdeckungen vergeben. Das ist neu und ich meine katastrophal. Diese Gebiete sind wirtschaftlich wesentlich relevanter als das Downloaden von Musik oder Software, aber weniger sichtbar.

-Das jetzige Urheberrechtsystem ist doch klasse: Jeder kann jede Idee freigeben, wenn er will. Darüber hinaus hat er die Freiheit, für sich zu reservieren, was ihm zusteht: Patente etc. Würde Ihr Vorschlag diese Möglichkeiten nehmen, wäre die Freiheit des Einzelnen geringer. Ist Ihr System unliberal?

So frei ist das gar nicht derzeit. Wer z.B. Mitglied bei der GEMA ist, darf nicht mehr unter Creativ Commons [einem flexibleren Urheberrechtssystem; d. Red.] veröffentlichen. Wer an der Universität oder in Firmen forscht, unterliegt strikten Regeln.

-Wer steht hinter der Idee der Kombination freien Wissens und des bedingungslosen Grundeinkommens und würden Sie davon profitieren?


Es ist nicht nur meine Idee. Am bedingungslosen Grundeinkommen und an Open Source arbeiten Viele seit langem. Ich setze mich einfach dafür ein, weil mir beides eine logische Lösung scheint, um eine nachhaltigere, lustvollere Welt zu schaffen, die auch unserer Technologie entspricht.

-Woran wird Ihre Idee scheitern?

So denke ich nicht.

-Wenn Sie für Freies Wissen sind: Gibt es ihr Buch dann kostenlos im Internet? Und darf jeder es einfach umschreiben und weiterverbreiten?

Downloaden klar. Aber gedruckte Bücher sind schöner zum Lesen. Den Text umschreiben? Nein. Aber die Ideen nehmen und selber weiterdenken – hoffentlich.

Kurztrip in die Vorhölle

Alle beneiden mich um einen Kurztrip. Ich war in der Vorhölle. Fast vor der Haustür schrien mir die Verdammten entgegen. Urlaub in der Heimat. Irre.

für "das Magazin" von Hannes Grassegger

Zu Fuss durch die Sahara oder 2000 Kilometer im Fischerboot auf dem Atlantik – Migranten sind Pioniere des Extremtourismus. Die Bilder der Afrikaner auf Fuerteventura gingen um die Welt. Nach dem Rausch der Ankunft folgt das nächste Level: Das Asylverfahren. Eine Reise über innere Grenzen.

Nun bietet Limbo Travels, eine „Agentur für Grenzerfahrungen“ Asyltourismus für Einheimische. Gefühlstourismus, den Trip in den Limbo, eine Reise in den Schwebezustand, verspricht der Veranstalter. „I’m in a Limbo“, sagt man auf Englisch, wenn man unentschieden ist. In der ewigen Schwebe zwischen Glück und Leid warten die schuldlos zu Schuld gekommenen im Limbus, dem von Dante Alighieri bereisten, äussersten Kreis der Hölle.

Ich wähle eine Schnuppertour. Vier Stunden, Zürich - Kloten retour. Ausgangspunkt ist der Wartesaal des Zwischendecks im Hauptbahnhof. Der Reiseführer heisst Matto Belmondo, ein Typ mit Piratenvisage und weissem Leinenanzug. Erst kassiert er mein Handy und eine Pauschale ein. Dann den Pass. Im Gegenzug gibt er ein Mobiltelefon mit Headset sowie einen visitenkartengrossen Passersatz aus. Das Papierstück trägt meinen Namen, mein Geburtsdatum, die Nationalität, sowie eine Nummer und ein Passbild.

In der S-Bahn nach Kloten testet der Reiseleiter den Audioguide. Ein Legionärsgesang läuft über unsere Kopfhörer. „Kameraden wir haben die Welt gesehen.“

Am Flughafen steigen wir aus. Das Guideprogramm steuert uns. „Die Rolltreppe hinauf, jetzt links, stehen bleiben. Sehen sie nach oben. Kameras. Weiter. Achtung. Polizei. Weiter.“
Wir gelangen in ein verstecktes, halbdunkles Gebetszimmer. „Irgendwo hinter dieser Wand“, flüstert unsere Kopfstimme, „befindet sich der ehemalige Andachtsraum des Transit. Jetzt aber wird der Raum benötigt. Für Asylbewerber im Schnellverfahren. Diese warten eingeschlossen im Transit auf ihre Ausschaffung. Dort bewegen sie sich frei zwischen den Reisenden und leben von Gutscheinen für Duty Free Shops.“

Plötzlich hat es unser Guide eilig. Wir rennen durch das Labyrinth, Türen öffnen sich, es wird hell, atemlos stehe ich im Freien. Ein Bus bringt uns ins Industriegebiet Glattbrugg. Linker Hand Bürogebäude, rechts ein Bauernhof, nebenan Wald. Peripherie statt Reiseziel.
Wir folgen Feldwegen, staken durch Gestrüpp und gelangen zu einem wuchtigen, sechsstöckigen Plattenbau mit hohen Stacheldrahtzäunen. Belmondo verliest die Spezifikation seines Reisekataloges. Der graue Klotz ist das Flughafengefängnis und wurde 1994 ursprünglich als Untersuchungsgefängnis konzipiert. Von 214 Plätzen dienen nun 106 zur Ausschaffungshaft, unterteilt in Einzel- und Dreierzellen. Unterschiedliche Ethnien können durch Gatter getrennt werden, 73 Mitarbeiter garantieren den Service für die als Klienten bezeichneten Ausländer. Ziel der Haft ist einzig die Bereithaltung für die Ausschaffung. Einfach Warten, solange das Verfahren eben läuft. Neun Monate dürften eigentlich nicht überschritten werden.
„Warten ist eine Schande in unserer Welt, Zeichen eines niedrigen Status und bewusste Zermürbungstaktik.“ kommt es aus unseren Kopfhörern.
Plötzlich dringen Schreie aus dem Bau. „Was macht ihr hier?“, ruft eine englische Stimme, „Das ist Babylon. Du kannst eingeschlossen werden für zwei, drei Jahre. Für nichts. Illegal. Es gibt kein Menschenrecht in der Schweiz.“ „Sie schubsen uns, fesseln uns, mit Gewalt. Das ist hässlich“ ruft ein Anderer. „Das kann ja nicht wahr sein, das ist schlimm. Wir überleben. Wir werden überleben.“ Ich denke an Dantes Reise, die Schreie der Verdammten. „12 Monate. Für nichts“ klagt die zweite Stimme. Dann ein heulendes Jammern. Ein sanfter Warnton erklingt und eine weibliche Stimme fordert uns auf weiterzugehen.**

Vorbei am Gefängnis zu einer angrenzenden Containersiedlung. Mein Guide räuspert sich. „Und jetzt wenden wir uns dem Rümlanger Spezialzentrum Rohr zu. Eine weitere Station für unsere Klienten. Beachten sie die Architektur. Minimal, funktional und temporär.“ Donnernd zieht ein Jet über uns hinweg. „Geniessen Sie den direkten Blick auf den Flughafen.“
Drei Trakte aus stählernen Schiffscontainern bilden ein Lager für Problemfälle unter den Asylsuchenden, etwa 50 Menschen die in irgendeiner Lücke des Asylverfahrens feststecken. Ausschaffung oder Glücksfall; räumlich unterteilt in Afrikaner, Araber und Leute aus der GUS. Ein einziger schaffte es einst von hier aus legal in die Schweiz, erzählt unser Audioguide.

Aus einem Fenster winkt uns ein Mann zu. Er lädt uns ein, hereinzukommen, doch eine Aufpasserin hält uns auf. Er fordert unsere Ausweise als Pfand. Erstaunt betrachtet der Angestellte unsere Ersatzpapiere, doch er nickt und lässt uns hinein.
Der Asylantenbehälter ist aufgeräumt, Putzpläne hängen an der Wand. Die Decken sind niedrig, Flugzeuglärm erschüttert das Provisorium. Unser Gastgeber Jonas* bittet uns in den Gemeinschaftsraum. Ein Tisch mit Sofaecke und Fernseher, ein Hiphop Video läuft. Er serviert Limbo-Spezialitäten, Nèscafé und Kochbananen. Sudan sei seine Heimat, er sei seit drei Jahren in der Schweiz im Verfahren. Er zeigt uns seine Identitätskarte, die genau aussieht wie mein Passersatz. Im Heim sei er neu. Es herrsche permanenter Ausnahmezustand. Alle seien gestresst, einige psychisch gestört. Die Kontrolle, die Ungewissheit, das ewige Warten. Hinter Jonas schleicht eine Frau vorbei. Die Einzige hier, flüstert er. Am schlimmsten sei das Dynamisierungsverfahren. Seit neuestem müssten abgewiesene Asylbewerber sich alle sieben Tage in Zürich immer wieder neu um eine Bleibe bewerben. Wohl damit man rastlos bleibe, vereinsame und aufgebe. Einige „7-Täger“ hätten Rayonverbot und dürften Zürich nicht betreten, für die Bewerbung müssten sie aber in die Stadt und machten sich somit kriminell. Qualvoll sei auch, dass man nicht arbeiten könne. Er habe 17,50 in Bar pro Woche, sonst nur Gutscheine. Man warte und warte, jeden Tag könnte man abgeholt werden, in der Heimat erwarte einige die Hölle.

Wir müssen weiter. Nur jede Stunde fährt hier wo, Fuchs und Hase sich Gute Nacht sagen, der Bus. Wir haben ihn verpasst. Ratlos stehen wir am Strassenrand.

Da hält ein Wagen, der Fahrer bietet an uns mitzunehmen. Auf der Fahrt unterhalten wir uns. Ich sei Tourist, erkläre ich. Auch er reise gerne, meint der Fahrer schmunzelnd, mehrmals im Jahr nach Asien. Gerade sei er wieder auf dem Sprung nach Bangkok. Mit Schweizer Pass hätte man sich früher sogar immer wieder etwas dazu verdienen können. Oft hätte er Angebote erhalten, Gratisflug und Aufenthalt inklusive. Man hätte nur mit Fremden gemeinsam durch die Passstellen der Flughäfen gemusst. Migranten mit gefälschten Papieren, die sich in Begleitung sicherer fühlten beim Grenzübertritt. Er sehe sich da eher als Helfer. Schliesslich dürfe jeder gehen, wohin er wolle. Das sei Menschenrecht.

An der Ecke Lang/Militärstrasse werden wir abgesetzt. Unser Guide muss dringend etwas erledigen. Er verschwindet. Wir warten. Auf unsre Pässe.


(Anmerkung: Dieser Text wurde im Herbst 2007 im Auftrag des Schweizer Magazin verfasst aber nicht abgedruckt. Merci Finn.)

*Offizielle Identität der Redaktion bekannt
** Video Mitschnitt geplant unter www.dasmagazin.ch

Kasten:

Der Reiseveranstalter, Schauspieler und Performancekünstler Andalus, 36, studierte Neue Medien in Zürich und Schauspiel in Bern. Als DJ heisst er Andaloop, als Tourguide Matto Belmondo. Limbo Travels entstand im Rahmen seiner Diplomarbeit an der HGKZ. Touren sind ab Oktober nur im Netz buchbar. Für den Limbo Man, einen Doppeltriathlon von Marokko nach Gibraltar würde Liniger gerne Ernesto Bertarelli als Sponsor gewinnen. Informationen unter www.limbolife.org

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