Stadionstimmung im Office
Grosse Gefühle, düstere Geisterwelten, Gänsehaut und Tanzfreude. Die Editors sind eine dunkle Pille, die man am besten an Konzerten schluckt.
Die Editors seien ein Medikament, schrieb einst die «Weltwoche». Doch Tom Smith, ihr Sänger singt beinahe nur über den Tod. Welche Krankheit will das Quartett aus Birmingham also kurieren? Ist es die krankhafte Sehnsucht nach Grösse, die man den Editors schon bei ihrem 2005 erschienenenDebüt «The Back Room» vorwarf? Die Platte drohte damals trotz rasch erreichtem Platin-Status samt Gitarrensirenen und pumpender Rhythmusgruppe in der Flut des so genannten Postpunk unterzugehen. Denn eine Menge Anbieter von Placebo bis Bloc Party experimentierten mit dem gleichenRezept aus wavigem Discorock und Pathos. Wessen Einflüsse sich so klar benennen lassen, der muss sich dem Vergleich stellen. Und wer ist schon auf Augenhöhe mit The Cure?
Doch die vier studierten Musiker kennen das Zaubermittel gegen stichelnde Kritiker. Live musst du wirksam sein, und deine Fans werden die Schmerzen lindern. Etwa 400 Konzerte gaben die Editors in den vergangenen drei Jahren und begeisterten mit Druck und Kompaktheit. Noch heute erinnert mancher sich an ihr Konzert 2005 im kleinen Abart. Auch die Editors selbst. Es sei grossartig gewesen, erzählt Bassist Russell Leetch. Doch: «Damals hatten wir nur eine Stunde Zeit, diesmal kommen wir mit eineinhalb Stunden Programm.» Gesund und zufrieden klingt er nach seinem zehnten Tourkonzert. Weitere siebzig stehen bevor.
therapeutische hallräume
Alles wird immer grösser für die Editors. Diesmal kommen sie ins Volkshaus, um die wuchtige Frontalromantik des neuen Albums «An End Has a Start» zu präsentieren. Produziert wurde der Düsterling von Jackknife Lee, dessen Hallräume und Breitbildästhetik auch schon den Klang von Coldplay oder U2 prägten. Seelenruhig wird man vom prägnanten Bariton Tom Smiths getragen, hört hinten Geisterchöre und vorne Mitsingmelodien. Das klingt auch in engen Büroräumen nach Stadionstimmung. Die düsteren Texte, das ist nicht unheilbare Verzweiflung, das ist Powerpop-Therapie in Dunkel. «Wenn du fällst und deinen Weg nicht mehr findest, streck deine Hand in die Luft, und ich werde rennen, nur um an deiner Seite zu sein», singt der hübsche Smith. Und live wird es eine Coverversion geben. Natürlich von The Cure.
Die Editors seien ein Medikament, schrieb einst die «Weltwoche». Doch Tom Smith, ihr Sänger singt beinahe nur über den Tod. Welche Krankheit will das Quartett aus Birmingham also kurieren? Ist es die krankhafte Sehnsucht nach Grösse, die man den Editors schon bei ihrem 2005 erschienenenDebüt «The Back Room» vorwarf? Die Platte drohte damals trotz rasch erreichtem Platin-Status samt Gitarrensirenen und pumpender Rhythmusgruppe in der Flut des so genannten Postpunk unterzugehen. Denn eine Menge Anbieter von Placebo bis Bloc Party experimentierten mit dem gleichenRezept aus wavigem Discorock und Pathos. Wessen Einflüsse sich so klar benennen lassen, der muss sich dem Vergleich stellen. Und wer ist schon auf Augenhöhe mit The Cure?
Doch die vier studierten Musiker kennen das Zaubermittel gegen stichelnde Kritiker. Live musst du wirksam sein, und deine Fans werden die Schmerzen lindern. Etwa 400 Konzerte gaben die Editors in den vergangenen drei Jahren und begeisterten mit Druck und Kompaktheit. Noch heute erinnert mancher sich an ihr Konzert 2005 im kleinen Abart. Auch die Editors selbst. Es sei grossartig gewesen, erzählt Bassist Russell Leetch. Doch: «Damals hatten wir nur eine Stunde Zeit, diesmal kommen wir mit eineinhalb Stunden Programm.» Gesund und zufrieden klingt er nach seinem zehnten Tourkonzert. Weitere siebzig stehen bevor.
therapeutische hallräume
Alles wird immer grösser für die Editors. Diesmal kommen sie ins Volkshaus, um die wuchtige Frontalromantik des neuen Albums «An End Has a Start» zu präsentieren. Produziert wurde der Düsterling von Jackknife Lee, dessen Hallräume und Breitbildästhetik auch schon den Klang von Coldplay oder U2 prägten. Seelenruhig wird man vom prägnanten Bariton Tom Smiths getragen, hört hinten Geisterchöre und vorne Mitsingmelodien. Das klingt auch in engen Büroräumen nach Stadionstimmung. Die düsteren Texte, das ist nicht unheilbare Verzweiflung, das ist Powerpop-Therapie in Dunkel. «Wenn du fällst und deinen Weg nicht mehr findest, streck deine Hand in die Luft, und ich werde rennen, nur um an deiner Seite zu sein», singt der hübsche Smith. Und live wird es eine Coverversion geben. Natürlich von The Cure.
hannes1 - 25. Mär, 15:16