Das Für und das Wider der Beraterei
Hinter vorgehaltener Hand klagen viele Jungberater. Andere finden's hart - aber gut
Es klingt wirklich toll, wenn Moritz*, 29, am Telefon von seinem aktuellen New York Aufenthalt erzählt. Seit ein paar Monaten ist der studierte Philosoph für ein zweijähriges Programm zum Master of Business Administration in der Metropole. Es sei intensiv, viel zu lernen, aber super hier, jubelt Moritz..
Zum Artikel im Tages-Anzeiger
Infotext: Die Beraterbranche in der Schweiz.
Hunderte neuer Stellen, Frauen werden gefördert.
Berater ist, wer als Aussenstehender betriebswirtschaftliche Probleme analysiert, aufbereitet und mit dem Kunden löst, definiert Robert Busin, IBM EMEA Executive und Vorstandsmitglied des Schweizer Beraterverbandes ASCO. Die ASCO vereint Schweizer MCs, Management Consultants, umgangssprachlich: Unternehmensberater. Personalberater, Versicherungs- oder Finanzberater fallen beispielsweise nicht in diese Sparte.
Die Beraterdichte sei nirgendwo so hoch wie in der Schweiz, schreibt die ASCO in einer Studie, etwa 3500 Schweizer Berater gibt es schweizweit. Ihr Jahresumsatz sei - nach leichtem Rückgang im Krisenjahr 2009 mit einem Umsatz von knapp 1,25 Milliarden Franken – 2010 um fünf bis acht Prozent, gewachsen. Aktuell geht die Anzahl der freien Berater geht tendenziell zugunsten grösserer Betriebe zurück. Die zwanzig grössten Beratungsunternehmen, Namen wie Accenture, IBM, Boston Consulting, McKinsey, erzielen etwa 70 Prozent des Branchenumsatzes.
Neun von zehn untersuchten Grossunternehmen setzten 2010 auf externe Beratung. Banken, Versicherungen, dann die Konsumgüterindustrie, der Detailhandel und die Energiebranche waren dabei Hauptkunden der Berater.
Die drei grossen Beratungsfelder gliedern sich in Strategie, Organisations- und Prozessoptimierung sowie Technologieberatung. Während im Krisenjahr 2009 Berater häufig Kosten- und Effizienfragen bearbeiteten, sieht Busin nun auf Kundenseite Nachholbedarf bei langfristigeren Wachstums- und Strategiefragen.
2011 setzt Busin auf hunderte neuer Stellen für junge Consultants. Gesucht seien leistungsorientierte „Performer“ mit hoher Selbstständigkeit. „Was vor allem zählt, ist das Resultat.“ Der Beraterjob erfordere eine überdurchschnittliche Flexibilität. Wochenenden und Abend könnten dem zum Opfer fallen. Auch der variable Lohnanteil erreiche bei Anfängern, mit einem Jahreslohn zwischen 75.000 und 95.000 Franken, bis zu ein Drittel. Busin selber locken die Teamarbeit und intellektuellen Herausforderungen des Berufs.
Neulingen bieten grössere Betriebe mehr Planbarkeit in Punkto Karriere und Kundentypen, kleinere Firmen aber erlauben schnelleren Zugang zu Entscheiderpositionen. Für Frauen bieten sich besonders gute Perspektiven. Nur jeder fünfte Berater, bedauert Busin, sei eine Frau. Vor allem grosse Beratungsfirmen förderten daher gezielt die Damen.
Frauenevent bei Deloitte in Österreich
Profil: "Was muss ein Berater mitbringen"
Interview Elisabeth Ziller, Leader Human Capital Marketing & Recruitment , PricewaterhouseCoopers AG
- Frau Ziller, PwC ist derzeit auf der Suche?
Ja! Wir suchen in diesem Jahr etwa 20 junge Consultants für die Wirtschaftsberatung.
- Was muss ein aussichtsreicher Bewerber mitbringen?
Einen sehr guten Hochschulabschluss, am besten einen Mastertitel. Der Abschluss sollte wirtschaftliches Sachverständnis garantieren und bestenfalls eine Vertiefung ausweisen im Einstiegsbereich. Studienschwerpunkte wie Finance und Accounting, Corporate Finance, Wirtschaftsinformatik, Strategy and International Management oder Wirtschaftsrecht finden wir interessant. Da wir uns in einem internationalen Umfeld bewegen, sind Auslandserfahrungen von Vorteil und gute Englischkenntnisse Voraussetzung.
- Und Bachelors?
Wir berücksichtigen gerne Studenten mit Bachelorabschluss, wenn sie fundierte Fach- oder Branchenkenntnisse aus der Praxis mitbringen, beispielsweise mehrjährige Arbeit bei einer Bank.
- Wie stellen Sie sich Ihre Leute denn so vor?
Sehr motivierte und engagierte Team Player, die selbständig und vor allem zielorientiert arbeiten. Flexible Menschen, die Neuem gegenüber offen sind, sich in wechselnden Teams und an verschiedenen Orten wohlfühlen, in hektischen Situationen Überblick bewahren und unternehmerisches Flair besitzen.
- Keine Nerds?
Nicht im klassischen Sinn. Zwar suchen wir leistungsorientierte Mitarbeiter, doch Consultants sollten in erster Linie kommunikative Persönlichkeiten sein und ein souveränes Auftreten haben - intern sowie gegenüber Kunden. Menschen, mit denen es Spass macht, zusammenzuarbeiten. Die ihr Umfeld inspirieren und bewegen. Arbeitskollegen, mit denen man auch mal auf einen Drink nehmen kann.
- Welcher Drink empfiehlt sich 2011: Champagner oder Kamillentee?
Ich glaube eher Champagner.
Video: Personalberatung P&P "Your Partner for Success"
Es klingt wirklich toll, wenn Moritz*, 29, am Telefon von seinem aktuellen New York Aufenthalt erzählt. Seit ein paar Monaten ist der studierte Philosoph für ein zweijähriges Programm zum Master of Business Administration in der Metropole. Es sei intensiv, viel zu lernen, aber super hier, jubelt Moritz..
Zum Artikel im Tages-Anzeiger
Infotext: Die Beraterbranche in der Schweiz.
Hunderte neuer Stellen, Frauen werden gefördert.
Berater ist, wer als Aussenstehender betriebswirtschaftliche Probleme analysiert, aufbereitet und mit dem Kunden löst, definiert Robert Busin, IBM EMEA Executive und Vorstandsmitglied des Schweizer Beraterverbandes ASCO. Die ASCO vereint Schweizer MCs, Management Consultants, umgangssprachlich: Unternehmensberater. Personalberater, Versicherungs- oder Finanzberater fallen beispielsweise nicht in diese Sparte.
Die Beraterdichte sei nirgendwo so hoch wie in der Schweiz, schreibt die ASCO in einer Studie, etwa 3500 Schweizer Berater gibt es schweizweit. Ihr Jahresumsatz sei - nach leichtem Rückgang im Krisenjahr 2009 mit einem Umsatz von knapp 1,25 Milliarden Franken – 2010 um fünf bis acht Prozent, gewachsen. Aktuell geht die Anzahl der freien Berater geht tendenziell zugunsten grösserer Betriebe zurück. Die zwanzig grössten Beratungsunternehmen, Namen wie Accenture, IBM, Boston Consulting, McKinsey, erzielen etwa 70 Prozent des Branchenumsatzes.
Neun von zehn untersuchten Grossunternehmen setzten 2010 auf externe Beratung. Banken, Versicherungen, dann die Konsumgüterindustrie, der Detailhandel und die Energiebranche waren dabei Hauptkunden der Berater.
Die drei grossen Beratungsfelder gliedern sich in Strategie, Organisations- und Prozessoptimierung sowie Technologieberatung. Während im Krisenjahr 2009 Berater häufig Kosten- und Effizienfragen bearbeiteten, sieht Busin nun auf Kundenseite Nachholbedarf bei langfristigeren Wachstums- und Strategiefragen.
2011 setzt Busin auf hunderte neuer Stellen für junge Consultants. Gesucht seien leistungsorientierte „Performer“ mit hoher Selbstständigkeit. „Was vor allem zählt, ist das Resultat.“ Der Beraterjob erfordere eine überdurchschnittliche Flexibilität. Wochenenden und Abend könnten dem zum Opfer fallen. Auch der variable Lohnanteil erreiche bei Anfängern, mit einem Jahreslohn zwischen 75.000 und 95.000 Franken, bis zu ein Drittel. Busin selber locken die Teamarbeit und intellektuellen Herausforderungen des Berufs.
Neulingen bieten grössere Betriebe mehr Planbarkeit in Punkto Karriere und Kundentypen, kleinere Firmen aber erlauben schnelleren Zugang zu Entscheiderpositionen. Für Frauen bieten sich besonders gute Perspektiven. Nur jeder fünfte Berater, bedauert Busin, sei eine Frau. Vor allem grosse Beratungsfirmen förderten daher gezielt die Damen.
Frauenevent bei Deloitte in Österreich
Profil: "Was muss ein Berater mitbringen"
Interview Elisabeth Ziller, Leader Human Capital Marketing & Recruitment , PricewaterhouseCoopers AG
- Frau Ziller, PwC ist derzeit auf der Suche?
Ja! Wir suchen in diesem Jahr etwa 20 junge Consultants für die Wirtschaftsberatung.
- Was muss ein aussichtsreicher Bewerber mitbringen?
Einen sehr guten Hochschulabschluss, am besten einen Mastertitel. Der Abschluss sollte wirtschaftliches Sachverständnis garantieren und bestenfalls eine Vertiefung ausweisen im Einstiegsbereich. Studienschwerpunkte wie Finance und Accounting, Corporate Finance, Wirtschaftsinformatik, Strategy and International Management oder Wirtschaftsrecht finden wir interessant. Da wir uns in einem internationalen Umfeld bewegen, sind Auslandserfahrungen von Vorteil und gute Englischkenntnisse Voraussetzung.
- Und Bachelors?
Wir berücksichtigen gerne Studenten mit Bachelorabschluss, wenn sie fundierte Fach- oder Branchenkenntnisse aus der Praxis mitbringen, beispielsweise mehrjährige Arbeit bei einer Bank.
- Wie stellen Sie sich Ihre Leute denn so vor?
Sehr motivierte und engagierte Team Player, die selbständig und vor allem zielorientiert arbeiten. Flexible Menschen, die Neuem gegenüber offen sind, sich in wechselnden Teams und an verschiedenen Orten wohlfühlen, in hektischen Situationen Überblick bewahren und unternehmerisches Flair besitzen.
- Keine Nerds?
Nicht im klassischen Sinn. Zwar suchen wir leistungsorientierte Mitarbeiter, doch Consultants sollten in erster Linie kommunikative Persönlichkeiten sein und ein souveränes Auftreten haben - intern sowie gegenüber Kunden. Menschen, mit denen es Spass macht, zusammenzuarbeiten. Die ihr Umfeld inspirieren und bewegen. Arbeitskollegen, mit denen man auch mal auf einen Drink nehmen kann.
- Welcher Drink empfiehlt sich 2011: Champagner oder Kamillentee?
Ich glaube eher Champagner.
Video: Personalberatung P&P "Your Partner for Success"
hannes1 - 31. Jan, 09:23