Kommentar: so schmeckt die weltwirtschaft
Die Symbolkraft der Lasagne ist nicht zu unterschätzen. Unter der harmlosen Käsekruste, zwischen den Teigplatten schwimmen Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, irgendwelche Kräuter, Stabilisatoren und meist auch noch das Rinder- oder Schweinehack.
Schicht auf Schicht stapeln sich uns im Detail ganz unbekannte Mischungen. Wir wissen, Fleisch ist heikle Ware, doch flink ziehen wir die Lasagne im Supermarkt aus der Tiefkühltruhe. Sie verspricht schnelle Sättigung. Informationen auf der Verpackung? Egal, um Kleingedrucktes kümmern sich die anderen. Die Händler. Der Hersteller.
Nun, es war nicht drin, was draufstand. Was genau drin war, wie es hineinkam in die Packung, das haben auch vier Wochen nach Entdeckung des Problems weder Händler noch Hersteller ganz erfasst. Erstmal musste geklärt werden, wer der Anbieter ist. Denn den Namen Findus teilen sich drei Unternehmen in drei Ländern. Die heikle Ware kam aus Rumänien ging durch Hände in Holland und Zypern, kam nach Frankreich, Luxemburg, England, in die Schweiz. Niemand versteht, was Sache ist – jeder behauptet, er habe nicht mitgemacht. Dann fliegt wieder einer auf. Bis klar wird: Alle arbeiten ähnlich. Nun kam heraus, manches Fleisch in der Lasagne enthielt gar Giftstoffe.
Die toxischen Papiere, mit denen die Finanzkrise 2007 offiziell begann, waren sie nicht auch ein bisschen Lasagne? Gestapelt aus Kreditpapiermischungen, die im Detail niemand so recht kannte? Hübsch verpackt, rasch verkauft? Wer damals mit dem Finger auf die gierigen Banker zeigte, dem rumort heute der Magen. Nicht drin, was aussen drauf steht. So schmeckt die Weltwirtschaft.
Link zu meinem grossen Lasagne-Kommentar vom 15.2.2013
Schicht auf Schicht stapeln sich uns im Detail ganz unbekannte Mischungen. Wir wissen, Fleisch ist heikle Ware, doch flink ziehen wir die Lasagne im Supermarkt aus der Tiefkühltruhe. Sie verspricht schnelle Sättigung. Informationen auf der Verpackung? Egal, um Kleingedrucktes kümmern sich die anderen. Die Händler. Der Hersteller.
Nun, es war nicht drin, was draufstand. Was genau drin war, wie es hineinkam in die Packung, das haben auch vier Wochen nach Entdeckung des Problems weder Händler noch Hersteller ganz erfasst. Erstmal musste geklärt werden, wer der Anbieter ist. Denn den Namen Findus teilen sich drei Unternehmen in drei Ländern. Die heikle Ware kam aus Rumänien ging durch Hände in Holland und Zypern, kam nach Frankreich, Luxemburg, England, in die Schweiz. Niemand versteht, was Sache ist – jeder behauptet, er habe nicht mitgemacht. Dann fliegt wieder einer auf. Bis klar wird: Alle arbeiten ähnlich. Nun kam heraus, manches Fleisch in der Lasagne enthielt gar Giftstoffe.
Die toxischen Papiere, mit denen die Finanzkrise 2007 offiziell begann, waren sie nicht auch ein bisschen Lasagne? Gestapelt aus Kreditpapiermischungen, die im Detail niemand so recht kannte? Hübsch verpackt, rasch verkauft? Wer damals mit dem Finger auf die gierigen Banker zeigte, dem rumort heute der Magen. Nicht drin, was aussen drauf steht. So schmeckt die Weltwirtschaft.
Link zu meinem grossen Lasagne-Kommentar vom 15.2.2013
hannes1 - 21. Feb, 11:50